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AutorenbildStephanie Briner

#followup: Das Führen eines Topsharing-Duos bedeutet Mehraufwand? Im Gegenteil!

4 Jahre sind vergangen, seit Rahel und Alexander zusammen ins Topsharing gestartet sind. Wir berichteten über das Job-Tandem im Oktober 2021. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert? Welche Erkenntnisse haben die beiden aus der langjährigen Zusammenarbeit gewonnen? Und wie geht die Story weiter? Eins schon mal vorweg: es gibt eine grosse Veränderung.  


Portrait Ilona Segessenmann-Schenker und Yvonne Müller


Stephanie Briner: Gibt es grundlegende Veränderungen in eurer Zusammenarbeit heute im Vergleich zu 2021?  

 

Rahel & Alex: Was die Organisation von uns im Topsharing anbelangt, gibt es keine grundsätzlichen Unterschiede im Vergleich zu 2021. Das Team ist etwas gewachsen, zudem hat es sich über die Zeit ergeben, dass wir bestimmte fachlichen Themen unter uns aufgeteilt haben, um diese effizienter begleiten zu können. Zu Beginn hatten wir bewusst keine Themenaufteilung vorgenommen. Dies, weil es uns als initial Fachfremde wichtig war, gemeinsam in die Themen der Kundeninformation reinzukommen. Nach und nach hat sich aber trotzdem eine gewisse Themenaufteilung „eingeschlichen“, die wir dann auch offizialisiert haben, wodurch die Co-Leitung nach der Einarbeitungszeit effizienter wurde.  

 

S: Ihr führt zusammen 22 Mitarbeitende und habt 2021 berichtet, dass die einzelnen Mitarbeitenden entweder Rahel oder Alexander zugeteilt sind. Handhabt ihr das heute immer noch so? Wie hat das Team bzw. eure Organisation die Co-Leitung grundsätzlich akzeptiert?    

 

R & A: Die Aufteilung mit je 11 Mitarbeitenden haben wir die ganze Zeit über beibehalten. Dies hat gut funktioniert. Die Akzeptanz der Co-Leitung ist in unseren Augen in den vergangenen vier Jahren stark gestiegen, auch weil die Anzahl der Co-Leitungen in vielen Bereichen der SBB mittlerweile stark zugenommen hat und das Modell als etabliert betrachtet werden kann. Wir haben in der Zwischenzeit auch einen Vorgesetztenwechsel gut gemeistert. Unsere neue Chefin hat das Co-Leitungsmodell nie in Frage gestellt.  Im Gegenteil, es ist mittlerweile sogar eine zweite Co-Leitung entstanden. 

 

S: Und wie geht eure Story nun weiter? 

 

R & A: Es steht eine grosse Veränderung an. Innerhalb der Kundeninformation bei der SBB läuft eine umfangreiche Reorganisation. Es entsteht ein neues Kompetenzzentrum für Kundeninformation, welches beim Konzern angesiedelt ist. Rahel wird in dieses neue Kompetenzzentrum wechseln und Alex führt einen Teil des bisherigen Teams in Einzelleitung weiter. Somit wird die Co-Leitung ab Mai 2024 aufgelöst.  

 

Dieser Entscheid hat nichts mit der Co-Leitung zu tun. Ohne Reorganisation hätten wir unsere Co-Leitung wie bisher weitergeführt. Wir haben die gemeinsame Zeit als sehr bereichernd und auch entlastend empfunden. Das Topsharing hat uns ermöglicht, gemeinsam in die Führungsrolle hineinzuwachsen. Wir konnten so eine gewisse Routine in der Führungsarbeit erlangen. Heute fühlen wir uns in der Lage, auch alleine eine Führungsaufgabe wahrzunehmen.  

 

Bei Stellenantritt standen wir vor der Herausforderung, Mitarbeitende aus drei verschiedenen Teams zusammenzuführen und gleichzeitig unsere Organisationseinheit neu als zentrale Instanz der Kundeninformation innerhalb der SBB Infrastruktur zu etablieren. Dies ist gelungen und der neu geschaffene Bereich konnte gut positioniert werden. Jetzt nach 4 Jahren, in denen unsere Organisationseinheit eine gewisse Reife erlangt hat, ist der Zeitpunkt ideal, die Leitung neu aufzustellen.  

 

S: Was beurteilt ihr aus heutiger Sicht, mit 4 Jahren Erfahrung im Topsharing, als grössten Mehrwert dieses Führungsmodells?  

 

R & A: Als Rahel in der Mutterschaftszeit war, hat Alex das gesamte Team alleine geführt. Dies mit leichten Abstrichen in der persönlichen Führungsarbeit. In dieser Zeit ist uns bewusst geworden, wie hilfreich und nachhaltig gemeinsam getroffen Entscheidungen sind. Es ist enorm befruchtend, bei wichtigen Entscheiden eine zusätzliche Perspektive zu haben. Ebenso ist die Stellvertretung jederzeit sichergestellt. Während der genannten Zeit in der Einzelleitung hat ein regelmässigerer Austausch mit unserem Vorgesetzten stattgefunden. Die gegenseitige Entlastung, die wir uns im Jobtandem geben können, ist auch für Vorgesetzte von Jobtandems ein enormer Vorteil. 

 

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